Streuobstwiesen – ein Stück regionales Kulturgut
Man findet sie zwischen anderen landwirtschaftlichen Nutzflächen und direkt vor den Toren großer Städte: die Streuobstwiesen. Jeder hat schon mal eine gesehen, aber bestimmt haben sich nur wenige Gedanken darüber gemacht, was sie sind und wozu sie gut sind.
Auf einer Streuobstwiese stehen hochstämmige Obstbäume allen Alters, verschiedenster Formen und meist alter regionaler Sorten „verstreut“ herum. Daran reifen auch Kirschen, Zwetschgen und Birnen. Überwiegend aber Äpfel – in der Region Aschaffenburg mit manchmal recht fröhlich anmutenden Namen wie Bohnapfel, Gewürzluiken oder Lohrer Rambur.
Streuobstwiesen wurden vor Generationen von Menschen angepflanzt. Traditionell pflegen und nutzen sie sie auch doppelt für sich: oben fürs Obst, unten als Weide, Wiese oder Acker. Einen großen Nutzen ziehen daraus aber auch unzählige Tier- und Pflanzenarten. Für sie sind die Streuobstwiesen Speisekammer und Wohnzimmer zugleich. Der Steinkauz ist zum Beispiel einer, der ohne sie noch deutlich seltener bei uns zu sehen wäre.
Da die Äpfel von Streuobstwiesen in unserer Region überwiegend zu Getränken verarbeitet werden, ist es völlig egal, wie sie aussehen. Deshalb werden die Bäume nicht intensiv bewirtschaftet, sondern kommen ganz wunderbar ohne chemische Spritz- und Düngemittel aus. Das wird für unsere Äpfel sogar von einer unabhängigen Bio-Kontrollstelle geprüft. So sind sie völlig unbelastet und liefern uns als Kelterei vor Ort ohne lange Transportwege bestes regionales Obst.