So kommen die Äpfel in Ihr Glas

Die Äpfel kommen aus der Region zu uns

Von September bis November läuft die Ernte der Äpfel für unsere Apfelsäfte und -weine. Acht bis zwölf Wochen lang wird dann auf den zahlreichen Streuobstwiesen in unserer Region das Obst aufgesammelt. Idealerweise dann, wenn die Äpfel wirklich reif sind. Erst dann haben sie die für uns richtige Mischung aus Aroma, Zucker und Säure entwickelt. Erst dann lösen sie sich auch von ihren Ästen. Deshalb werden die Äpfel auch von den Bäumen geschüttelt und nicht gepflückt. Wichtig ist, dass sie danach möglichst schnell aufgesammelt werden. Denn wir legen zwar keinen Wert auf optisch schöne Äpfel. Aber gesund müssen sie sein. Also nicht angefault oder von Pilzen befallen.

An verschiedenen Stellen in unserer Region werden dann Äpfel für uns angenommen. Der größte Teil der fleißigen Ernteleute liefert sie aber direkt bei uns in den Keltereien an. So entsteht von September bis November auf unseren Höfen ein stetiges Kommen und Gehen von Pkw, Treckern sowie kleinen und großen Lkw. Jedes Jahr werden dabei – je nach Reichhaltigkeit des Apfeljahrs – zwischen 2.500 und 3.000 Tonnen Äpfel zu uns gebracht und in unsere kellertiefen Silos gefüllt.

Nun beginnt unsere eigentliche Arbeit

Sobald die Äpfel in unseren Silos lagern, beginnen wir mit ihrer Verarbeitung. Dazu werden die Äpfel zuerst in langen Rinnen in fließendem Wasser gereinigt, dann zerkleinert und die so entstehende Maische in unsere Presse gefüllt. Sie gewinnt in einem Pressvorgang von 75 Minuten aus ca. 8 Tonnen Äpfeln ca. 6.000 Liter frischen Saft – bei uns „Süßer“ oder auch „Most“ genannt. Der frisch gepresste Saft wird zur Weiterverarbeitung direkt in unsere Edelstahltanks gepumpt.

Die ausgepressten Apfelreste dienen – als sogenannter Trester – den Schafen und Rindern unserer Region als Kraftfutter.

So wird’s Apfelsaft

Die später geernteten Äpfel haben mehr Sonne abbekommen. Deshalb sind sie süßer als die frühen Äpfel. Aus ihnen stellen wir deshalb unsere Apfelsäfte her. Durch natürliche „wilde“ Hefen würde der Saft in den Tanks allerdings schon nach 2-3 Tagen anfangen zu gären. Das verhindern wir, indem wir ihn kurzzeitig vorsichtig erhitzen, gleich wieder auf 20 Grad abkühlen und ihn dann in sterilen Tanks lagern. So ist er schonend haltbar gemacht und kann das ganze Jahr über abgefüllt werden. Ungefiltert als naturtrüber oder gefiltert als klarer Apfeldirektsaft.

So wird’s Apfelwein

Der Saft der früh geernteten Streuobstäpfel enthält mehr Säure als die späten Äpfel und deutlich mehr Säure als die handelsüblichen Tafeläpfel. Und genau diese Säure benötigen wir zur Herstellung eines wirklich guten Apfelweins.

Auch bei der Herstellung unseres Apfelweins lassen wir die wilden Hefen nicht einfach ihre Arbeit machen, sondern setzen dem Saft spezielle Reinzuchthefen zu. Sie töten die wilden Hefen ab und lassen so einen viel langsameren und kontrollierteren Gärprozess zu. Zusätzlich wird ständig die durch die Gärung entstehende Temperatur in den Tanks geprüft, die den Prozess ebenfalls beeinflusst. Die Arbeit der Reinzuchthefen optimal kombiniert mit einer langsamen Gärung holt die Aromen besonders hervor und erhält sie über den gesamten Prozess hinweg.      

Während der Gärung wird der in den Äpfeln enthaltene Fruchtzucker von der Hefe in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Ein Teil der Kohlensäure wird von dem Apfelwein gebunden, der Rest entweicht als Gärgas aus den Tanks.

In den ca. 2-3 Wochen der Gärung verwandelt sich der Apfelwein vom Geschmack und Gehalt her. Er wird immer klarer, weil sich die Hefe am Tankboden absetzt. Der darüber stehende trübe Apfelwein wird „abgestochen“, umgehend filtriert und „klar“ in unseren Tanks gelagert.

Am Ende enthält jeder unserer Tanks den Apfelwein einer bestimmten Erntezeit und eines bestimmten Geschmacks. Die Kunst des Kelterns besteht darin, dass wir über die richtige Dauer der Gärung entscheiden, auf jegliche Veränderungen und Unstimmigkeiten achten und die verschiedenen Tanks so miteinander vermischen (man nennt das verschneiden), dass am Ende ein richtig guter Apfelwein dabei herauskommt – idealerweise mit einem über die Jahre gleichbleibenden runden Geschmack und bester Qualität.

Außer einer sehr geringen Menge an Schwefel, die der Konservierung dient und üblich ist, setzen wir unseren Apfelweinen keine zusätzlichen Stoffe und kein Wasser zu. Am Ende wird der Apfelwein direkt naturtrüb oder – von allen Heferesten und Trübstoffen befreit – als klarer Apfelwein abgefüllt. 

Vom Tank in die Flasche

Bis unsere Getränke in die Flaschen kommen, passiert noch so einiges. Die leeren Flaschen werden aus den Leergutkisten heraus maschinell auf ein Laufband gehoben und durch endlos scheinende Maschinen transportiert, die die verschiedensten Aufgaben haben: alte Etiketten ablösen, alte Schraubverschlüsse abschrauben, Flaschen gründlichst reinigen, Reinheit kontrollieren, nicht perfekte Flaschen aussortieren, Getränk einfüllen, Flaschen verschließen, Flaschen zur Haltbarmachung sanft erhitzen, Flaschen neu etikettieren, entsprechende Zahl an Flaschen gleichzeitig in eine gereinigte Kiste setzen, fertig.

 

Nun liefern wir unsere Getränke an Läden, Märkte und Gastronomen im Umkreis von höchstens 70 km, so dass Sie Produkte aus Ihrer Region genießen können, die auf kurzen Wegen zu Ihnen kommen.